Kitetrip - Winnie & Doris

Startschwierigkeiten - Zwischenstop Lissabon

Es sollte einfach nicht wie am Schnürchen laufen und so verpassten wir gleich einmal unseren Anschlussflug von Frankfurt nach Recife! Verursacher: zu starker Nebel am Frankfurter Airport.

 

Nach fast einer ganzen Wartestunde beim Lufthansaschalter erfuhren wir, dass  wir bereits umgebucht wurden:  (Wien) - Frankfurt - Düsseldorf - Lissabon - Fortaleza.
4 x fliegen für eine Strecke?!?!? Aber okay, außerdem sollten wir uns beeilen, weil das Boarding schon begonnen hatte…
Am Gate angekommen, erfuhren wir von einer weiteren Verspätung, die sich dann so lange ausdehnte, dass wir den Anschlussflug in Düsseldorf verpassen würden...
Landung in Düsseldorf erfolgte schlussendlich 2 Stunden zu spät, sodass wir mit dem Transfer nach Lissabon schon längst abgeschlossen hatten. Doch große Überraschung!!! Die TAP Maschine stand immer noch am Gate (2 Stunden nach Checkin) und so führte uns die Reise immerhin noch in das 20°C wärmere Lissabon.  

in dieser City war jedoch Endstation… 
Wir nutzten den Zwischenaufenthalt und ließen nichts anbrennen ;-)
hier ein kleiner Eindruck...

Parajuru

Nachdem wir schlussendlich in Fortaleza ankamen, lief alles bestens!

2 Freunde von uns Magda und Chris waren bereits länger schon dort und holten uns mit ihrem Mietauto ab. Das Modell hieß „VW Gol“, das fehlende „F“ hatte das Auto wohl nicht verdient :) Übrigens werden in Brasilien sogar nach wie vor nagelneue VW T2 und Käfermotoren produziert. Wir verbrachten kurz eine Nacht in Cumbuco, holten am nächsten Tag noch 3 weitere Freunde, Tanja, Alex und meinen Bruder Mani ab und kamen nach einer 2 stündigen Fahrt endlich zu unserem ersten Stop nach Parajuru. Parajuru ist ein kleines Fischerdorf, zählt ca. 6000 Einwohner und liegt 120 km südlich von Fortaleza. Diese kleine Ortschaft wird zwar von den Medien nicht großartig promoted, zählt meiner Meinung nach aber zu den besten Kitespots hier im größeren Umkreis.


Das Dorf ist relativ weitläufig, trotzdem gibt es einen netten Ortskern, üblicher Weise „Braca“ genannt. Ein Caipirinha bei Reaggy Musik nach einem gutem Dinner ist dort praktisch Pflicht! Die Caipis sind aber kaum mit unseren zu vergleichen – nach 3 Cocktails ist quasi aufgeräumt :) !

SPOT:
Der Hauptspot ist 2km vom Zentrum enfernt und ist mit der KBC Kitestation und einem Strandcafe verbunden. Markant für diesen Spot ist ein großer Fluss, der direkt vor der Station ausläuft. Bei Ebbe tritt eine große Sandbank hervor, die das Flussdelta vom Meer trennt uns das bedeutet einen riesigen Bereich Flachwasser vom Feinsten!!!
Fairer Weise muss man dazusagen, dass der Fluss leider nach Lee ausläuft, wo man je nach Tidenbewegung um 1 – 3 Knoten Druck im Kite beraubt wird. In der High Season trifft man am Wasser maximal 20-25 weitere Kiter, was bei dem riesigen Terrain aber kein Thema ist. Für Anfänger gibts außerdem bei Ebbe bis mittlerer Tide noch einen riesigen Stehbereich!

WIND:
Generell kommt der Wind in Brasilien aus Süd-östlicher Richtung, was für Parajuru in der Früh sideshore und am Nachmittag sideonshore von rechts bedeutet. In den Monaten Oktober November kann man davon ausgehen, dass der Wind am Vormittag täglich um die 5-6 BFT und am Nachmittag um die 4 BFT bläst. Es kann also bei auslaufendem Wasser zum Abend hin schon etwas mager werden. Aber dafür hat man im Gegensatz zu anderen überfüllten Lagunen Platz ohne Ende…

UNTERKUNFT:
Üblicher Weise mietet man sich hier ein Haus, dass zwischen 250 und 400 Rais/Tag kostet, das wären dann ca. 100 - 180 EUR. Es gibt noch 2 größere Hotelanlagen mit Doppelzimmer und Bungalows, doch wir entschieden uns für das Haus Marion, dass ca. 800m vom Spot und ca 2km vom Zentrum entfernt liegt. Nach einigen geilen Sessions hinter verschiedenen Sandbänken, entschlossen wir uns, einen Trip in die Nachbarcity nach Fortim zu unternehmen. Dort findet man ein Flussdelta, das in die richtige Richtung ausläuft, nämlich am Nachmittag genau gegen den Wind. Das bedeutet einen Gewinn von ein paar Knoten, jedoch ist auch hier die Strömung bei auslaufendem Wasser besser! Wir suchten uns eine kleine Bucht auf der linken Seite, wo man einen perfekten Absprung nach rechts findet. Das Wasser dort ist so glatt, dass man sogar das Schneiden der Finne hören kann.

 

uruau

Bevor unsere Reise weiter nach Cumbuco ging, checkten wir noch kurz den bekannten Spot Uruau 50km nördlich von Parajuru aus. Nach einigen guten Meinungen von anderen Kitern waren wir voller Erwartungen.
Dort angekommen fanden wir eine kleine tidenunabhängige Lagune, relativ schön laufende Wellen und eine sehr gepflegte italienische Kitestation.


Kurz zusammengefasst ist der Wind hier etwas stärker, die Wellen laufen schöner und sind auch mit einem Swell bis zu 2,5m eindeutig massiver als in Parajuru. Die Flachwasserlagune ist jedoch etwas klein, sprich mit 5 Kiter voll (oder 2 Anfängern :)  Bringt man allerdings etwas Geduld mit, findet man immer ein paar ruhige Minuten zwischendurch.